Die Kartoffel – ein unterschätzter Alleskönner

300 Millionen Tonnen werden jährlich weltweit geerntet. Damit zählt das Nachtschattengewächs zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Erde. Trotzdem wird die Kartoffel vielfach als einfache Sättigungsbeilage betrachtet, obwohl sie Eigenschaften eines echten Multitalents aufweist. Zudem kursieren viele Irrtümer gegen die sie sich behaupten muss.

Die Kartoffel ist zum Beispiel entgegen einer weitläufigen Meinung kein Dickmacher. Auf 100g kommen gerade einmal 70 Kilokalorien, zum Vergleich: 100g Spaghetti haben rund 360 Kilokalorien. Der Schlüssel liegt hier in einer ernährungsbewussten Zubereitung. Frittierte Gerichte wie Chips oder Pommes Frites gehen aufgrund des verwendeten Fetts auf die Rippen und sollten deshalb nur massvoll verzehrt werden. Viele sehen die Kartoffel als eine Beilage ohne besondere Nährstoffe und fragen deshalb nach dem Mehrwert. Tatsächlich beinhaltet sie aber neben den Vitamin B6 und Kalium besonders viel Vitamin C, mehr als beispielsweise Äpfel. Im Gegensatz zu diesen stecken die meisten wertvollen Inhaltsstoffe bei der Kartoffel in der Knolle selbst. Dies ist ein grosser Vorteil, da beim Verarbeiten die Vitamine nicht verloren gehen wie beim Apfel, bei welchem die Vitamine in der Schale oder direkt darunter sind.

In der Zubereitung sind die Kartoffeln so vielseitig wie kaum ein anderes Nahrungsmittel. Egal ob gebacken, gekocht, gedünstet oder gebraten die Kartoffel kann praktisch mit jeder Technik gekocht werden. Zudem lässt sie sich mit fast allen denkbaren Zutaten hervorragend kombinieren. Weltweit gibt es unglaubliche 5000 verschiedene Kartoffelsorten.

Oft stellt sich die Frage, ob sie ungeschält gegessen werden können. Das hängt zum einen von der Sorte, zum anderen von der jeweiligen Person ab. Die in der Schale enthaltenen Bitterstoffe stellen bei erwachsenen Menschen in der Regel kein Problem dar. Allerdings sollten die Kartoffeln dann gut gewaschen sowie von Keimen und grünen Stellen befreit werden. Lagerkartoffeln mit dem Hinweis „Nach der Ernte behandelt“ sollten geschält werden. Bei Frühkartoffeln kann die zarte Schale hingegen ohne Bedenken mitgegessen werden. Roh verzehrt werden sollten die Knollen jedoch generell nicht, da sich erst während des Garens die Struktur der enthaltenen Stärke verändert und dadurch gut verdaulich wird.